Die pädagogische Haltung

Sowohl subjektorientiert als auch systemorientiert

Ein MTO steht im Spannungsfeld zweier Ansprüche: Einerseits sollen Lösungen bzw. (erwünschte) Wirkungen in bestimmten Lebenssituationen von Schüler*innen erreicht werden. Andererseits geht es darum, professionell gestaltete (Entwicklungs-) Prozesse an den Bedürfnissen und Zielen der Schüler*innen auszurichten. Dies bedeutet, sowohl die Lösung als auch den Prozess im Blick zu behalten und entsprechend situativ zu handeln.

 

Wie bei der Schulsozialarbeit wird die Vertraulichkeit und die Freiwilligkeit ins Zentrum gestellt. Der Fokus richtet sich auf das Kindeswohl. Das primäre Ziel ist es, Schüler*innen bei ihrer individuellen persönlichen Entwicklung und der Erarbeitung von Lösungen für aktuelle Problemstellungen zu unterstützen.

Gleichzeitig arbeite ich systemisch und berücksichtige das soziale Umfeld der Schüler*innen und versuche, Veränderungsprozesse in der Zusammenarbeit mit den Beteiligten zu initiieren.

 

Abgrenzung: 

Veränderung braucht Zeit und ist immer ein prozesshaftes Geschehen, wenn nicht nur eine momentane Konditionierung, sondern eine nachhaltige Wirkung erzielt werden soll.

Ein MTO ist somit kein Trainingslager zur Disziplinierung resp. zur Eliminierung unerwünschter Verhaltensdefizite auf Seiten der Schüler*innen und somit nicht primär eine Massnahme für das gestresste Umfeld. 

Ein einseitig auf eine Verhaltensänderung fokussiertes Arbeiten ist m.E. nicht nachhaltig und bewirkt keine intrinsische Motivation. Sobald der Druck und die Kontrolle von aussen wegfallen, kehrt das unerwünschte Verhalten zurück. 

 

Es gelten die Grundprinzipien: 

  • Kindorientierung, angepasst an Bedürfnisse der Schüler*innen
  • Förderung der Entwicklung der Schüler*innen
  • Kooperativ, partizipativ und zielorientiert
  • Vertrauen und Offenheit

 

Allgemein – was wirkt?

Was in einem pädagogischen Setting unterstützend wirken kann, ist mittlerweile bestens belegt. Es sind dies vor allem 

  • ein transparentes, vorhersehbares, wertschätzendes Umfeld.
  • ein Ort mit klaren Strukturen, die Halt geben und Partizipation ermöglichen.
  • ein Ort mit einem authentischem Beziehungsangebot, wo den Professionellen bewusst ist, dass sie in der Verantwortung für die Beziehungsgestaltung stehen.
  • ein Ort, an welchem Schüler und Schülerinnen eine hohe Selbstwirksamkeit erleben können.
  • ein Ort, an welchem es in einem ersten Schritt darum geht, Handlungs- und Verhaltensweisen der Schüler und Schülerinnen zu verstehen, ohne sie zu moralisieren.
  • ein Ort, an dem viel Arbeit darauf verwendet wird, dass die Schüler und Schülerinnen ihren Alltag und ebenso die Handlungs- und Verhaltensweisen der Erwachsenen verstehen.
  • ein Ort, an welchem mit ganzheitlichen Bildungsangeboten Lernfelder geschaffen und eine Perspektive erarbeitet wird. Ganzheitlich heisst in diesem Fall, nicht nur die Schulung des Intellekts durch Wissensanreicherung, sondern die bewusste Vermittlung und Erarbeitung von Werten des menschlichen Miteinanders und die Schulung im Umgang mit eigenen und fremden Emotionen. Mit dem Ziel, dass die Welt für die Kinder und Jugendlichen als Ganzes fass- und verstehbar wird, damit sie letztendlich einen Sinn für sich darin erkennen können.